Das Space-Taxi beflügelt die Fantasie

03. Mai 2021 /

Skulpturen-Installation zum 30. Homunculus-Festival

Ein Trabi mit Rotorblättern und Schiffsschraube am Hohenemser Schlossplatz. Die Künstler Mona und Günther Blenke wollen mit ihrem Space-Taxi die Fantasie der Passanten beflügeln. Fantasie, wie sie im Figurentheater gelebt und geliebt wird. Zum 30. Festival von Homunculus ein sichtbares Zeichen, was die Vorstellungskraft alles möglich macht.

Der Trabant ist wohl das Symbol der ehemaligen DDR und hat es zu Kultstatus gebracht. Spätestens mit dem Mauerfall schwappte der Hype auch in den Westen über. 1991 wurde die Produktion eingestellt. Bis dahin rollten über 3 Millionen Exemplare aus den Produktionshallen. Und aktuell sind noch mehr als 38.000 Trabis auf Deutschlands Straßen unterwegs – und damit mehr als Elektroautos von Tesla.

Das Produktionsende 1991 war zugleich die Geburtsstunde des Figurentheaterfestivals Homunculus in Hohenems. Das Figurentheater war zudem in der DDR immer eine feste staatliche Spielstätte in fast allen Bezirken, mit meist umfangreichem Ensemble und Werkstatt. Davon profitiert die Figurentheater-Szene noch heute.

Homunculus stellte Mona und Günther Blenke den Trabi – Baujahr 1991 – zur Verfügung. Ohne wirkliche Vorgabe. Daraus ist das Space-Taxi entstanden.

„Spezielle Autos haben in Geschichten und Filmen immer eine besondere Rolle gespielt. Denken wir nur an Tschitti Tschitti Bäng Bäng, Herbie, KITT, Optimus Prime, den fahrenden Ritter oder den Delorean.“ So Günther Blenke. „Allein der Gedanke an diese fahrbaren Untersätze startet das Kopfkino. Das Figurentheater arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Diese Querverbindung wollten wir mit dem Space-Taxi schaffen.“ So Mona Blenke.

Einfach, reduziert und simpel – so wie der Trabi selbst – präsentiert sich das Space Taxi. Es kann fahren, schwimmen und natürlich fliegen. Für die fliegende Variante holte sich das Künstler-Duo viel Inspiration beim Besuch bei Wucher Helicopter in Ludesch. „Wir durften das gut 45 Jahre alte – zu der Zeit immer noch fliegende – Flugmuster „Lama“ unter die Lupe nehmen.“ Es besticht auch durch Reduzierung. Teile dieser Lama sind beim Space-Taxi wieder zu finden. So zum Beispiel die Original Rotor-Blätter.

Das Space-Taxi ist in Hohenems gelandet. Mit viel Fantasie hebt es auch gleich wieder ab und lädt zu einer Reise ein. Wohin? Das bestimmt der Lenker, der Pilot oder der Kapitän.

Zu den Künstlern:

Mona Blenke
geboren 1995 in Hohenems – Künstlerin und Gestalterin
„Inspiriert und motiviert durch meinen Papa, hab ich schon von klein auf gelernt meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und meine kreativen Ideen eine Form zu geben.“

Günther Blenke
geboren 1965 in Hohenems - Künstler und Schlossermeister


Mit freundlicher Unterstützung:

Schlosserei Johannes Wolf, Hohenems
Acryl-Design Martin Blenke, Hohenems
Peko-Werbung, Altach
Wucher Helicopter, Ludesch
Amt der Stadt Hohenems

Der Puppenwein zum Festival

13. Apr 2021 /

Der Puppenwein zum Festival

Homunculus verzaubert in diesem Jahr bereits zum 30. Male die Herzen von Alt und Jung mit Figurentheater vom Feinsten. Nach den Theateraufführungen wird – normaler Weise – das Gesehene in geselliger Runde besprochen. Dabei darf der eigene Puppenwein aus dem Hause Topf nicht fehlen. Kürzlich präsentierte Homunculus-Gastrochef Ortwin Peter die diesjährige Auswahl in rot, weiß und rosé. Die große Frage stellt sich allerdings den Wein- und Theaterfans: Wird es heuer überhaupt Puppenwein nach den Aufführungen geben? Dass das Festival vom 6. bis 14 Mai stattfinden wird, wurde von Präsident Günter Bucher einmal mehr bestätigt. Nach aktuellem Stand finden die Vorstellungen früher (18 Uhr) statt und enden vor 20 Uhr, so dass die Besucher pünktlich zuhause sein können und eben dort ihren Puppenwein – den es zur Not auch „to go“ gibt, genießen können.

Puppenweinbestellungen werden gerne unter info@homunculus.info entgegen genommen.

Preis 6er Karton: EUR 53,- (rot, weiß oder rosé)

Homunculus: Positive Nachrichten zum 30jährigen Jubiläum

26. Jan 2021 /

Die Raiffeisenbank verlängert das Hauptsponsoring um 3 Jahre

The Show will go on, Homunculus 30 wird vom 6. bis 14. Mai 2021 über die Bühne gehen – live oder als Plan B auch via Livestream - soviel ist bereits sicher.

Das Team des internationalen Figurentheaterfestivals verkündete diese „good news“ anlässlich der Programmpräsentation am Mittwoch im Löwensaal Hohenems. Die vier Intendanten der letzten 30 Jahre werden mit ihren Stücken ebenso erwartet wie junge Kompagnien, die den experimentellen und poetischen Charakter von „Homunculus“ seit jeher mitprägen.

Lachen in Corona-Zeiten

„Noch nie waren Lachen und eine inspirierende Unterhaltung so wichtig wie heute“, erklärt Festivalpräsident Günter Bucher. Lachen löst, Humor schafft Nähe. Seit nun bereits drei Jahrzehnten steht Homunculus für Puppen- und Schauspiel, das fasziniert und inspiriert. Dabei wird das große wie kleine Publikum mit Produktionen in den Bann gezogen, selbst schwierigste Themen werden sensibel und kitschfrei umgesetzt und verursachen Lachtränen ebenso wie Tränen der Rührung. Selbst wenn das Publikumsprogramm am Freitag (7.5.) mit „Schlimmes Ende“ seinen Auftakt hat, so ist das gleichnamige Stück des TamS Theater  kein Trauerspiel, sondern ein Familientheaterspektakel für Menschen ab 8.

Was den Trabi mit Homunculus verbindet

Der traditionellen Aktion „Kunst im öffentlichen Raum“ bleibt das Festival auch heuer treu – man wird „Homunculus“ wieder anhand einer außergewöhnlichen Installation wahrnehmen. Die Vorgeschichte liegt ebenfalls 30 Jahre zurück: Mit Beginn des Homunculus-Festivals 1991/92 wurde die Produktion des Trabis eingestellt. Homunculus hat den Hohenemser Künstler Günther Blenke und seine Tochter Mona mit einer Außeninstallation beauftragt und dafür einen Trabi gesucht und gefunden. Dazu passend wird am Samstag, 8.5., 22.00 Uhr der Kult-Film „Go Trabi Go“ als Openair-Kino am Schlossplatz aufgeführt (mit freundlicher Genehmigung der Bavaria-Film)

Angsthase und Kinderbuch

Ein Wiedersehen mit dem Theater Zitadelle gibt es am Freitagabend im „Grand Hotel Grimm“, in dem illustre Wesen aus der Grimm’schen Märchenwelt einchecken. Daniel und Regina Wagner führen die Puppen unter der Regie des früheren Intendanten Pierre Schäfer. Weiter geht es am Samstagnachmittag (8.5.) mit dem „Kleinen Angsthasen“ für die Kinder und abends mit „Nibelungen, Sex & Crime“. Die Theaterfirma thematisiert die Nibelungen open air - passend zum Fundort im Palasthof (Samstag, 8.5., 20.00 Uhr). Der Sonntagsbrunch am 9.5. wird vom Theater Couturier mit „Ente, Tod und Tulpe“ nach dem gleichnamigen Buch von Wolf Erlbruch bestritten.

Ein geheimer Ort

Die Kindervorstellungen am Montag gehören einem genialen Duo – dem Schauspieler Peter Müller und der künstlerischen Festivalleiterin Susi Claus, die „Der kleine Häwelmann“ mit Puppen sowie magischen Schattentheaterbildern bezaubernd umsetzen. Zum Jubiläum gibt es auch ein Wiedersehen mit Christoph Bochdansky, Regisseur und Mitbegründer des Festivals, der mit den Strottern das Stück „Im Blut“ (Montag, 10.5.) präsentiert: Ein Abend mit Szenen und Liedern über Existenzen, die versuchen ihre Wünsche einzufangen aber nicht bedenken, dass ihr Netz schon etwas löchrig ist. Pierre Schäfer zeigt am Dienstag (11.5.) in den Schulvorstellungen mit „Herr Wolf und die sieben Geisslein“ eine höchst vergnügliche Version dieses Stoffes. Auch in diesem Jahr gibt es eine Aufführung an einem „geheimen Ort“ (Dienstag 11.5, 19.00 Uhr) der thematisch mit dem Stück „Zwischenfälle“ der Handmaids Gemeinsamkeiten hat.

Publikumslieblinge zeigen Programmperlen

Michael Hatzius auch bekannt als „die Echse“ ist beim Jubiläumsfestival in einer ganz anderen Rolle dabei: Mit Dorothee Carls - gemeinsam heißen sie Theater Urknall – spielen sie in den Mittwochsvorstellungen für Kinder ab vier Jahren „Ich bin Einhorn – wer bist du?“ eine fabelhafte Geschichte über eine magische Freundschaft zweier Fabelwesen, die jeder kennt. Zum Weinen schön wird der Mittwochabend: Das Theater Laboratorium von Alt-Intendant Pavel Möller-Lück bringt erneut die Programmperle „Monsieur Ibrahim“ auf die Löwensaalbühne. Die Kinderversion dieses Klassiker wird am Donnerstag (13.5.) am Nachmittag gezeigt. Der Christi Himmelfahrt-Abend gehört dem bitterbösen Kaspar-Stück „Kasper in Teufels Küche“ der Thalias Kompagnons. Dieselbe Kompagnie bestreitet auch die Freitagsvorstellungen „Daheim in der Welt“ für Menschen ab fünf Jahren, die mit Fundstücken gemeinsam eine Welt entdecken. Den Abschluss des Festivals bilden Candlelight Dynamit mit „Giganten des Universums“, einem Theater-Remmidemmi durch alle Instanzen des Fantasy-Action-Hero-Adventures mit Muskeltypen, Prinzessinnen, Synthi-Sounds. Je nach Corona-Lage sorgt im Anschluss im Foyer Sound der 90er Jahre für einen schwungvollen Festivalschluss.

Good News trotzen Corona

Dieter Heidegger: „Aktuell gehen wir von einer regulären Durchführung des Jubiläums-Festivals aus. Sollte dies trotz Sicherheitskonzept und Reduktion der Sitzplatzkapazität nicht möglich sein, so wird als Plan B in Kooperation mit Plus-Eventsupport (Koblach) jede Vorstellung auch als Live-Stream angeboten. Fünf Kameras inkl. professioneller Regie können eingesetzt werden. Tickets würden mit 70 % vom normalen Ticketpreis mit dem Zugangscode über die Ticketplattform www.laendleticket.com erhältlich sein. Wir sind derzeit jedoch voller Hoffnung, das Livestreaming nicht anbieten zu müssen!“

Finanzen und Planungssicherheit

Die Eigenfinanzierungsquote des Festivals lag bisher bei 49 %. Erfreulich ist, dass die Firmen-Sponsoren bis dato fast alle auch für 2021 zugesagt haben. Hauptsponsor Raiffeisen hat den Sponsoringvertrag für weitere drei Jahre verlängert, was dem Festival eine Planungssicherheit verschafft. Das Jubiläums-Budget 2021 liegt bei EUR 110.000,- Förderzusagen seitens Bund, Land und Stadt liegen allerdings bis zu Redaktionsschluss - noch - nicht schriftlich vor. Der Corona-Schutzschirm des Bundes befindet sich noch in Ausarbeitung. Ob er auch für die Praxis (kleiner) Kulturvereine tauglich sein wird, bleibt abzuwarten. Eine Verlängerung des NPO-Fonds für das 1. Quartal 2021 ist, beschlossen., ob dieser auf das 2. Quartal verlängert wird, ist noch offen. Homunculus 30 ist ein Signal für die Kultur- und Veranstaltungsszene und ermöglicht den Theatergruppen ein Engagement in unsicheren Zeiten.

Hohenems, 27. Jänner 2021

Kontaktperson bei Rückfragen:
Andrea Fritz Pinggera, Pressereferentin Homunculus

Tel. +43 699 190 374 85
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