Homunculus 27 findet vom 3. bis 11. Mai 2018 in Hohenems statt

Fuchs, Geißlein, Wölfe und ein Wal

04. Dez 2017 /

Das 27. Internationale Figurentheaterfestival Homunculus wird wieder tierisch, aber nicht nur: Wolf und Fuchs, Geißlein und Amsel, ja sogar fliegende Schildkröten haben ihre bestaunenswerten Auftritte in Inszenierungen verschiedenster Puppentheatercompagnien auf der Bühne des Hohenemser Löwensaales.

 

Der Homunculus-Festivalauftakt am 3. Mai 2018 mit dem Stück „Das wird ein Nachspiel haben“ ist Programm: Die groteske Komödie um einen alten Clown von und mit Susi Claus und Peter Müller läutet das erste Festival unter der neuen künstlerischen Leitung von Susi Claus ein und ist eine Österreichpremiere. Die „neue Welle“ im H 27-Logo symbolisiert übrigens die Premierensaison von Susi Claus. Zu „Puppen, Pointen und Poesie“ gesellt sich „Stürmische See“ als Untertitel, wie sich das im Stadtbild auswirken wird, wird erst im Frühjahr 2018 verraten. Planungssicherheit für die neue künstlerische Leiterin garantiert die Kooperationsverlängerung mit Hauptsponsor Raiffeisen bis 2020. Ein neuer Gastropartner ist u.a. dieCafé/Bar „Vorkoster“.

 

Ein Fuchs. Und Moby Dick

Die erste Kindervorstellung am Freitag, den 4. Mai „Der Wolf und die sieben Geißlein“ der „Gebrüder Grimmig“ ist eine Vorarlberg-Premiere, bei der die allein erziehende Frau Ziege mit dem Mistkerl von Wolf zu kämpfen hat. Die Erwachsenen bekommen am selben Abend „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ von „Freaks und Fremde“ serviert. In der Kinonacht um 21.30 Uhr kämpft Gregory Peck als Käptn Ahab zum wiederholten Mal gegen Moby Dick. Am Samstagnachmittag (5. Mai) steht die Kinderversion vom Fuchs, der den Verstand verlor, auf dem Programm.

 

Samstagabendkonzert „Deutsche Romantik, reloaded“.

Mit ihrem Konzertprogramm „Deutsche Romantik Reloaded“ wandeln Bobo und Sebastian Herzfeld  auf den Spuren großer Dichtkunst und verbinden Gedichte der deutschen Romantik mit ihrem einzigartigen musikalischen Kosmos. Am Samstagabend spielen sie mit Yegor Zabelov, dem bekanntesten Akkordeonisten der weißrussischen Off-Szene im Trio. Spätnachts geht es nochmals mit dem Wolf und den sieben Geißlein ins Kellergewölbe des Löwenberg-Hauses (Schweizer Str. 3) als besonderem Aufführungsort. Vor dem traditionellen sonntäglichen Familienbrunch im Löwenfoyer (6. Mai) sorgen Peter Müller und Oliver Dassig um 10.30 Uhr mit „Herr Trautsich geht hinter den Vorhang und weint“ für eine kleine Schöpfungsgeschichte über die Elemente des Theaters.

 

Wochenstart mit Schneewittwchen

Anna Rampe bestreitet am Montag, den 7. Mai mit ihrer Schneewittwchen-Interpretation zwei unterhaltsame Kindervorstellungen für Kinder ab sechs Jahren. Abends sorgt das Theater Zitadelle mit „Vier Millionäre“ für die dritte Fortsetzung der „Berliner Stadtmusikanten“-Story mit Frau Kuh, Herrn Wolf, Frau Katze und Herrn Spatz, die immer noch im Altersheim „Zum Sonnenschein“ wohnen... Regina Wagner vom Theater Zitadelle ist auch am Dienstag, den 8. Mai in „Frau Meier, die Amsel“ zu sehen. Ein Stück in dem das Unmögliche möglich wird. Der Dienstagabend gehört Dakar mit „HIN IST HIN“, einer theatralen Collage für Puppen und Menschen frei nach dem Roman „Der ewige Spießer“ von Ödön von Horváth. Eine weitere Österreichpremiere bei Homunculus!

 

Rudolf-von-Ems-Kleinkunstpreis

Puppenspielerin Cordula Nossek ist „Homunculus“-Freunden seit Jahren wohlbekannt. Dieses Jahr ist sie mit „Flying Turtles“, einer verrückten Schildkrötenliebesgeschichte, zu Gast bei den Kindervorstellungen und feiert am Mittwoch, 9. Mai Vorarlbergpremiere. Am Abend wird ab 20 Uhr wieder um den Rudolf-von-Ems-Kleinkunst-Preis gerittert, im Anschluss daran mit DJ Flookie im Foyer gefeiert. Donnerstag, den 10. Mai, geht es weiter mit einer Schöpfungsgeschichte: Joachim Torbahn bestreitet sein Stück „Aus dem Lehm gegriffen“ knetend und erstmals in Vorarlberg. Die Erwachsenenvorstellung zeigt „Die Geierwally“ des Ensembles „Die Exen“ als Vorarlbergpremiere. Ein Abend inmitten vergilbter Alpenromantik in der Handpuppen ernsthaft versuchen, diesen gewaltigen Filmstoff wegzuschleppen!

 

Altbekanntes und eine neue Band

Auch am letzten Festivaltag, Freitag, den 11. Mai, werden die Exen ein bekanntes Motiv aufgreifen und als Vorarlbergpremiere aufführen: „Das hässliche Entlein“ (14.30 Uhr) ist ein Roadmovie das zeigt, wie verheerend Vorurteile sein können. Den Abschlussabend bestreitet das Figurentheater St. Gallen mit der Österreichpremiere „Gertrud tritt auf und Frau Jacobi muss mit“. Versprochen wird ein beschwipst heiterer Abend zwischen Puppe und Mensch. Garantiert ausgelassen wird es auch bei der Abschlussparty um 22 Uhr wenn die neue Band „Of Horses and Men“ in die Gitarrenseiten greift.

Die Auswahl der Stücke findet bis Ende Januar 2018 statt.

Ausschreibung Rudolf-von-Ems Kleinkunstpreis 2018

30. Okt 2017 /

Im Rahmen des Figurentheater-Festivals Homunculus 2018 weden Arbeiten von Studenten/innen und Berufsanfänger/innen des Puppen- und Objekttheaters eingeladen und gemeinsam am 9. Mai 2018 gezeigt.

Die Arbeiten dürfen nicht älter als ein Jahr sein und müssen sich im Rahmen der vom Festival vorgegebenen technischen Bedingungen bewegen.

Die Dauer der Aufführung sollte eine Stunde nicht überschreiten. Alle Teilnehmer erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung, Fahrtkosten, Übernachtung und Verpflegungsgutscheine vor Ort.

Der/die Gewinner/innen des Rudolf-von-Ems Kleinkunstpreises 2018 werden am Abend der Aufführung von einer 4stimmigen Jury gekürt. Das Publikum stimmt mit und zählt als eine der vier Stimmen. Die auserwählte Inszenierung erhält einen von der Stadt Hohenems gestifteten Förderpreis von EUR 2.500,-

Bewerber/innen senden bitte bis Ende 2017 aussagekräftiges Informationsmaterial zur Inszenierung (inkl. techn. Bedingungen), Person/Gruppe, gerne auch Videomaterial sowie Hinweise auf kommende Spieltermine an die künstlerische Leiterin des Festivals, Susi Claus.

Große Datenmengen bitte per Dropbox oder wetransfer.

Die Auswahl der Stücke findet bis Ende Januar 2018 statt.

2.900 Besucher bei H26

30. Mai 2017 /

Die anspruchs- wie humorvollen Produktionen der vergangenen Tage waren aus Besucherzuspruch und Reaktionen heraus höchst erfolgreich. Geschäftsführer Dieter Heidegger zog eine erfreuliche Bilanz: „2.900 Besuchern entsprachen einer Auslastung von 90 %.“ Uraufführungen wie Hamlet und weitere Highlights wie dem aus Packpapier gedrehten „Paperman“ (Schubertheater) oder die multimediale Collage „Plastic Heroes“ (Daniel Doron, Israel) drückten dem 26. Festival einen ganz eigenen Stempel auf.

 

Die Kreativität der unterschiedlichen RegisseurInnen sorgte für verblüffende Perspektivenwechsel. „Die Geschichte der Dirne Helene“ war nichts anderes, als die Rotkäppchengeschichte aus Sicht des Jägers erzählt. Daniel Wagner überzeugte damit sowohl im Kinder- wie im Erwachsenenprogramm. Die Premiere von „Der Fall Hamlet“ von Pierre Schäfer und Veronika Thieme zeigte völlig neue Facetten des Shakespeare-Dramas. Aus der Sicht zweier Totengräber wurde der Originaltext mit zeitgenössischer Sprache und der 400 Jahre alte Handlungsstrang mit der Tagespolitik - wie dem „Brexit“ - gekonnt verwoben. „England läuft ja nicht weg..., obwohl“ ist eines der Zitate, die das Publikum inmitten des blutrünstigen Dramas schmunzeln ließ. Zwei reale Darsteller und acht Puppen sorgten mit ihrem intensiven Spiel für Begeisterungsstürme an zwei ausverkauften Abenden. Als Draufgabe gab es für einen kleineren Publikumskreis Samstagnacht mit gruseligen Puppen eine geisterhafte „Palastrevolution“ in den Katakomben des Palastes. Der ehemals erste Intendant des Festivals, Christoph Bochdansky, inszenierte eine Seance mit Philosophie und viel schwarzem Humor.

 

Der Schlossplatz wurde Samstagvormittag von der Kompagnie „Bewegungsmelder“ bespielt. Besucher zogen ein Fragekärtchen und erzählten ihre Geschichte, welche Tänzerin Doro Dick in Bewegung umsetzte. Texterin Mirjam Steinbock verwandelte den gezeigten, individuellen Tanz im Anschluss wiederum in einen poetischen Text den jede/r einzelne mitnehmen konnte. Eine auf feinem Papier und wunderschöner Handschrift festgehaltene „Story to go“ die so gar nichts mir der Wegwerfmentalität der „to-go-Gesellschaft“ gemein hat. Viel mehr trugen die Gäste wunderbare Wortminiaturen nach Hause.

 

Weihnachten in Hohenems

Neben verschiedenen Kinderproduktionen ging es am Dienstagabend mit „Paperman“ (Schubertheater Wien) weiter. Am vergangenen Mittwoch wurde in Hohenems „Christmas“ gefeiert – „Olaf der Elch“, der Kleine Lord und ein After Christmas-Clubbing sorgten für etwas andere Weihnachtsgeschichten. Mit „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ wurde ein Klassiker für die Kleinen gezeigt. Den letzten Tag des 26. „Homunculus“-Festivals bestritten die Exen mit „Nils Holgersson und die Wildgänse“ sowie die neue Intendantin ab 2018, Susi Claus. Sie war gemeinsam mit Lutz Großmann in „Grete L. und ihr K.“ zu sehen. Anschließed fand im Löwen-Foyer nach 10 Jahren Intendanz die „Staffelübergabe“ von Pierre Schäfer an Susi Claus statt. Daniel Benzer and the Brols Tone Band umrahmten die Party musikalisch. Die Mitglieder des Vereins „Homunculus“ wünschen Pierre ein wehmütiges „Pfüate“ und begrüßen die neue Intendantin mit einem herzlichen „Willkommen“.

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