Schweine, ein Wal und Hochprozentiges

12. Jan 2022 /

Schweine, ein Wal und Hochprozentiges

Das Figurentheaterfestival Homunculus 31 stellt ein Programmfeuerwerk in Aussicht

Sich auf dem Hohenemser Schlossplatz von einem Wal verschlucken lassen – das kann nur Homunculus bieten. Das 31. Figurentheaterfestival sorgt von 19. bis 27. Mai 2022 für Unterhaltung vom Feinsten.

Puppentheater, mal clownesk, mal mit leisen Tönen, aber immer fesselnd und inspirierend – die künstlerische Leiterin Susi Claus hat für 2022 erneut ein besonderes Programm zusammengestellt. Zum Auftakt am 19. Mai 2022 reitet Winnetou über die Bühne, um dieselbe am Freitag für „Hühner“ freizugeben. Die Formation die Exen zeigt mit ihrem Kinderprogramm wie das Miteinander mit viel Clownerie gelingen kann. Am Freitagabend (20.5.) präsentiert Homunculus der Öffentlichkeit den ersten luftgetragenen Wal der Welt an Land und bietet überdies alle 20 Minuten einer entschlossenen Person die Möglichkeit, sich vom Wal verschlucken zu lassen. Ein Fahrradgenerator sorgt für Energiespenden bei „Nunatak“ - dieser besonderen mobilen Installation, die Freitag und Samstag von 13 bis 19 Uhr buchbar ist. Um 18 Uhr startet die „Magic Butter Show“, ein Rundgang ins Ungewisse, zwischen Magie und Hysterie bei der gutes Schuhwerk Voraussetzung ist. Die Freitagabendvorstellung gehört dem „Eisenhans“, dessen Geheimnis eine Erzählerin und ein Musiker für das Publikum lüften werden.

Anne Frank für Kinder

In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems wird am Samstagnachmittag (21.5.) die bereits im Jahr 2020 eingeplante berührende Zeitreise „Anne Frank“ der Artisanen für Kinder bis 14 und interessierte Erwachsene gezeigt. Am Abend verzaubern die Exen mit Shakespeares Sommernachtstraum in komprimierter Form - mit viel Humor und Tiefgang sowie Handpuppen im Guckkasten - das Publikum. Der beliebte Sonntagsbrunch im Löwensaal wird mit einem Roadmovie der Kompagnie Artisanen bestritten. „Baby Dronte“ erzählt mit Puppen, (Live-)Video, Musik und ungewissem Ausgang von bedrohten Tieren.

Preisgekrönter „Error 404“

Der Montag (sowohl Vor-/Nachmittag und Abend) wird mit einem zarten und emotionalen Stück bespielt: „Error 404“  ist eine international preisgekrönte Inszenierung ohne Worte, die sich sowohl an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richtet und dem Sinn des Lebens nachspürt. Mit dem jungen Steve taucht das Publikum in eine Welt voller elektronischer Geräte ein, in der nichts mehr ist wie früher. Um 21 Uhr heißt es: „Spot ON“ am verkehrsberuhigten Kirchplatz. Das Licht-Konzert erfüllt den Platz mit einem lautlosen Konzert. Wer möchte, ist mittels Kopfhörer und Sound von DJ 101 b.p.m dabei. Die Lichtobjektkünstlerin Birgit Sargant wird ihrer Kreativität freien Lauf lassen und das Festival-Motto „Spot ON“ perfekt abrunden.

Monster und späte Weihnacht

Die wunderbare Regina Wagner vom Theater Zitadelle verzaubert am Dienstag mit „Vorsicht, Wilma“ – einer gefühlvollen Tagesreise mit Experimenten für Kinder. Am Abend sorgt das Theater am Bergmannkiez mit „Yark“ für eine schaurig-schöne Mär von einem Monster, das einen großen Appetit auf kleine Menschen entwickelt. Ab 22 Uhr folgt das zweite Silent Light Concert am Schlossplatz. Die Kindervorstellungen am Mittwoch, den 25. Mai, gehören erneut dem „Yark“. Alt-Intendant Pierre Schäfer ist Regisseur des Mittwochabends. Das Theater Marotte spielt „The Bride Side of Life“ – und, man ahnt es: eine Bethlehem-Story, die skurrilen Wortwitz, schwarzen Humor und unverwüstliche Spielfreude garantiert. Das nachfolgende Silent Concert steht nicht umsonst unter dem Motto „Last Christmas“...

Hochprozentige Nibelungen

Das Theater Fleisch und Pappe bestreitet den Donnerstag (26. Mai). Am Nachmittag verzaubert die Feldmaus „Frederick“ die Kleinen bis 14 Jahre, am Abend geht es mit „Schwein, Weib und Gesang“ wildsauisch zu und hoch her. Um 21.30 Uhr wird es hochprozentig: Figurentheater mit Veronika Thieme und Pierre Schäfer inkl. Gin-, Whisky- und Rumverkostung und so manchem Leckerbissen sorgen für ein besonderes Nachtprogramm im Rittersaal des gräflichen Palastes zu Hohenems - dem Fundort der Nibelungen-Handschriften. Die Nibelungenpuppen stellen hochprozentige Produkte einer Hohenemser Brennerei, welche die Namen der Nibelungensagenhelden und -heldinnen tragen, vor. Der Schlusssprint des Festivals wird am Freitag (27.5.) am Nachmittag mit Lutz Grossmanns wundervollen „Geschichten gegen die Angst“ bestritten und der Abend gehört Schäfer-Thieme mit „Der Fall Hamlet“, einer Collage über Erinnern, Wahnsinn und Wahrheit.

Erstes „Nachspiel“ im Bregenzerwald

Homunculus goes Bregenzerwald: Was für 2020 bereits in Planung stand, wird 2022 nun auch in die Tat umgesetzt: Homunculus gastiert am Samstag, den 28. Mai in Doren. Um 20 Uhr findet im Gemeindesaal die Aufführung „Schwein, Weib und Gesang“ des Theaters Fleisch+Pappe statt. Ob Karl-Heinz und Sissi Schwein zusammenfinden? Das lässt sich herausfinden – Homunculus 31 begrüßt herzlich!

Tickets gibt es ab sofort in allen Raiffeisenbanken und Sparkassen, beim Hohenemser Stadtmarketing sowie auf www.homunculus.info.

Programmdetails und Termine auf www.homunculus.info

Rückfragehinweise:

Dieter Heidegger, dieter.heidegger@mshh.at, Tel. 0043 650 8620586

Andrea Fritz-Pinggera, andrea.fritz@wortwerk.cc, Tel. 0043 699 19037485

Das Space-Taxi ist beim Adler gelandet!

23. Nov 2021 /

Ein Trabi mit Rotorblättern und Schiffsschraube im Garten des Gasthaus Adler. Die Künstler Mona und Günther Blenke wollen mit ihrem Space-Taxi die Fantasie der Passanten beflügeln. Fantasie, wie sie im Figurentheater gelebt und geliebt wird. Zum 30. Festival von Homunculus (Mai 2021) war es ein sichtbares Zeichen im Stadtzentrum von Hohenems, was die Vorstellungskraft alles möglich macht – Jetzt ist das Space-Taxi beim Adler gelandet.

Der Trabant ist wohl das Symbol der ehemaligen DDR und hat es zu Kultstatus gebracht. Spätestens mit dem Mauerfall schwappte der Hype auch in den Westen über. 1991 wurde die Produktion eingestellt. Bis dahin rollten über 3 Millionen Exemplare aus den Produktionshallen. Und aktuell sind noch mehr als 38.000 Trabis auf Deutschlands Straßen unterwegs – und damit mehr als Elektroautos von Tesla.

Das Produktionsende 1991 war zugleich die Geburtsstunde des Figurentheaterfestivals Homunculus in Hohenems. Das Figurentheater war zudem in der DDR immer eine feste staatliche Spielstätte in fast allen Bezirken, mit meist umfangreichem Ensemble und Werkstatt. Davon profitiert die Figurentheater-Szene noch heute.

Homunculus stellte Mona und Günther Blenke den Trabi – Baujahr 1991 – zur Verfügung. Ohne wirkliche Vorgabe. Daraus ist das Space-Taxi entstanden.

„Spezielle Autos haben in Geschichten und Filmen immer eine besondere Rolle gespielt. Denken wir nur an Tschitti Tschitti Bäng Bäng, Herbie, KITT, Optimus Prime, den fahrenden Ritter oder den Delorean.“ So Günther Blenke. „Allein der Gedanke an diese fahrbaren Untersätze startet das Kopfkino. Das Figurentheater arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Diese Querverbindung wollten wir mit dem Space-Taxi schaffen.“ So Mona Blenke.

Einfach, reduziert und simpel – so wie der Trabi selbst – präsentiert sich das Space Taxi. Es kann fahren, schwimmen und natürlich fliegen. Für die fliegende Variante holte sich das Künstler-Duo viel Inspiration beim Besuch bei Wucher Helicopter in Ludesch. „Wir durften das gut 45 Jahre alte – zu der Zeit immer noch fliegende – Flugmuster „Lama“ unter die Lupe nehmen.“ Es besticht auch durch Reduzierung. Teile dieser Lama sind beim Space-Taxi wieder zu finden. So zum Beispiel die Original Rotor-Blätter.

Das Space-Taxi ist nun beim Adler gelandet. Mit viel Fantasie hebt es auch gleich wieder ab und lädt zu einer Reise ein. Wohin? Das bestimmt der Lenker, der Pilot oder der Kapitän.

 

Homunculus: Vertrag mit künstlerischer Leiterin verlängert

14. Mai 2021 /

Homunculus: Vertrag mit künstlerischer Leiterin verlängert

Hohenems. Das Jubiläumsfestival „30 Jahre Homunculus“ ging am Freitag mit einer Auslastung von 98 % bzw. fast 2.000 Besucherinnen und Besuchern in Hohenems zu Ende. Aufgrund der Corona-Präventionskonzepte konnten heuer 1000 Theatergäste weniger begrüßt werden – dennoch zeigen sich Veranstalter und Publikum sehr zufrieden.

Die Stimmung war trotz aufwendiger Sicherheitskonzepte hervorragend. Die Freude beim kleinen wie großen Publikum überwog verschiedene Wermutstropfen wie vorverlegte Vorstellungen, verringerte Publikumsränge und keine Bewirtung. Große Freude herrscht auch über die sorgsame und inspirierte Auswahl der Compagnien durch Susi Claus. Die Vertragsverlängerung mit der künstlerischen Leiterin, die im Jahr 2022 wieder angestanden wäre, wurde bereits heuer während des Festivals beschlossen und für die nächsten fünf Jahre vereinbart. „Wir geben Susi Claus und dem Festival damit Planungssicherheit und freuen uns auf die Prolongation der erfolgreichen Zusammenarbeit“ erklären Präsident Günter Bucher und Geschäftsführer Dieter Heidegger. Die Regisseurin und Festivalleiterin begrüßt die Verlängerung ebenfalls: „auf die nächsten fünf Jahre stoßen wir 2022 mit Puppenwein an!“

Erste Liveauftrittsmöglichkeit nach Lockdown

Für die Puppentheaterszene war Hohenems - genauer gesagt das Figurentheaterfestival Homunculus - „the place to be“ erklärte Figurentheaterstar Michael Hatzius (Theater Urknall) der mit dem Stück „Ich bin Einhorn, wer bist du?“ begeisterte. Die Möglichkeit live vor Publikum auf einer Bühne aufzutreten, statt auf Videoübertragungen zu setzen war einzigartig in Österreich und Deutschland. Dieter Heidegger: „Aufgrund der langen Theaterpause hatten wir mehr oder weniger lauter Uraufführungen, da alle von Null auf oder mit neuen Stücken angefangen haben!“ Selbst Altintendant Pavel Möller-Lück, der mit seinem bewährten Publikumshit „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ wieder aufgetreten ist, empfand die Aufführung wie eine Premiere: „Man muss nach einer so langen aufführungsfreien Zeit erst wieder in den ,Flow‘ kommen, ich danke den „Homunculus“-Organisatoren für ihren Mut und die Möglichkeit, uns Puppentheatermachern eine Aufführungsmöglichkeit zu bieten!“

Ein ganz besonderes Festival

Wetterglück herrschte bei der Open Air Vorstellung im Palasthof Hohenems, bei der die Nibelungen in einer wilden „Sex & Crime“-Story samt Akrobatikeinlagen thematisiert wurden. Zu den zahlreichen Programmperlen des Jubiläumsfestivals zählten die zarte Schattenspielgeschichte des „Kleinen Häwelmann“ mit Peter Müller und Susi Claus, die turbulenten "Zwischenfälle" der Handmaids oder das zauberhaft-poetische Stück „Ente, Tod und Tulpe“ nach dem gleichnamigen Buch von Wolf Erlbruch. Auch Pierre Schäfer sorgte mit dem „Wolf und die sieben Geißlein“ wieder für viel Begeisterung, während Gründungsintendant Christoph Bochdansky & die Strottern mit „Im Blut“ mit Musik und Puppenspiel Geschichten mit Sentimentalität und Schmunzeln webten. Mit einem wortwörtlichen Theaterremmidemmi und „Giganten des Universums“ von Candlelight Dynamit ging das in allen Belangen außergewöhnliche Jubiläumsfestival zu Ende. Nächstes Jahr soll wieder vor normal-vollem Haus veranstaltet werden. Zudem planen die Festival-Macher die Bespielung des bis dahin verkehrsfreien Kirchplatzes direkt vor dem Löwensaal. Homunculus XXXI wird vom 19. bis 27. Mai 2022 stattfinden.

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