Der vom Figurentheaterfestival Homunculus ins Leben gerufene und von der Stadt Hohenems gesponserte "Rudolf-von-Ems-Preis" für junge talentierte Theatermacher wurde Mittwochnacht, 4. Mai zum achten Mal vergeben.

Im Rahmen des 25-Jahr-Jubiläums des internationalen Figurentheaterfestivals „Homunculus“ in Hohenems wurde erneut ein Theaterpreis vergeben. Der Sieg ging heuer an das Vordiplomstück „Froh ist der Schlag unserer Herzen“ von Jana Weichelt, Puppenspielabsolventin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin. Ihre Zeitreise in die DDR-Pioniervergangenheit wandelt sich rasch zur schrägen Schneewittchen-Geschichte. Hier nascht Eiskunstläuferin Katarina Witt statt des vergifteten Apfels eine böse Westbanane, und Karel Gott, eingespielt über den Overheadprojektor, wacht über das Geschehen. Die Siegerin überzeugte laut Jurystimmen durch „saubere Performance, den vielschichtigen und wandlungsfähigen Einsatz von Figuren, Masken und Kostümen“.

Zwei Preise abgeräumt

Die 1979 geborene Dresdnerin räumte gleich doppelt ab: sie errang den mit 2.500 Euro von der Stadt Hohenems dotierten „Rudolf-von-Ems-Preis“ sowie den Publikumspreis in Höhe von 500 Euro. Die Jury mit Regisseur Augustin Jagg, Puppentheaterdoyenne Elisabeth Wolber und Kulturstadtrat Johannes Drexel traf keinen einstimmigen Entscheid, so gab die Publikumswertung den Ausschlag. Michael Hatzius alias „Die Echse“ einer der profiliertesten Puppentheaterspieler im deutschsprachigen Raum und mittlerweile zum Figurentheaterstar avanciert, führte kongenial als Moderator durch den Abend.

In der „langen Nacht der Puppenspieler“ am Mittwochabend zu sehen waren weitere zwei Stücke: Creatures Hill, eine Adaption des Lessing-Stückes „Das fünfte Kind“ sowie „Epiphanie“, eine Heiligwerdung in 15 Minuten. Der spielreiche Abend ging mit einer „Afterparty“ und Livemusik mit viel Swing von „Secondline“ im Löwensaalfoyer in den frühen Morgenstunden zu Ende.

Über den Rudolf-von-Ems

Der Namensgeber des Preises, Rudolf von Ems (*1200) war ein Hohenemser Epiker, der u.a. die Werke „Weltchronik“ und „Der gu(o)te Gerhart“ verfasste. Im Rahmen des Figurentheaterfestivals „Homunculus“ wird der mit 2.500 Euro dotierte Preis von der Stadt Hohenems alle zwei Jahre an Nachwuchstheaterspieler vergeben.

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